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Mandala-
Rede von Dr. phil. Astrid Dinges, Yogalehrerin und Autorin, am 1.4.2012 zur Eröffnung der Ausstellung:
“Mandala-
Mandalas gehören vorwiegend in die buddhistische Tradition. Sie sind das Symbol der
Mitte, von der man nach außen gehen kann. Sie stellen Zentrierung und Ordnung dar.
Sie dienen vertiefter, geistiger Konzentrationsfähigkeit und funktionieren gegen
zerstreutes Bewusstsein. Auch bei den Indianern habe ich Mandalas aus Sand kennen
gelernt, die der Wind wieder mitnimmt. Heute will uns Martha Fritsch mit auf die
Reise nehmen, wohin? Sie will uns mitnehmen auf den Weg zum Zentrum, dem weißen Feld
inmitten des Mandalas – in die Stille, in die absolute Leere, diese Stille , die
in der buddhistischen Philosophie auch die Fülle ist. Martha Fritsch hat ein spirituelles
Anliegen in ihren Kunstwerken, wie auch in ihrem Beruf als Yoga-
Ich spreche von einer Anteilnahme an den Bildern, die wir hier sehen und erleben, aber auch von der Wirklichkeit unserer eigenen Bilder, die entstehen , wenn wir betroffen werden in einem sehr inneren Raum: das heißt, dass wir wie mit einem Blick durch ein Kaleidoskop in eine eigene Wirklichkeit vordringen, deren Bilder nicht mehr auf der Ebene des Verstandes liegen. Anteilnahme in Marthas Sinn heißt, betroffen werden , was zu einem Wandel der Sichtweisen führt, uns neue eröffnet, wie beim Kaleidoskop, wo alte Bilder immer wieder zerstört werden , weil neue ankommen wollen. Mit einem Gedicht von mir will ich enden.
Heilung
Wenn du Stille aushältst
kommen Birkenbäume
auf dich zu
Kugeln deiner Angst fallen
die Leere brennt und
schreit nach Namen
trägt dich über den Rand
und nimmt dein langes Sehnen
endlich gütig
auf den Arm
(aus: Astrid Dinges, “Die gefiederte Schlange”)